Gerne, mit Leidenschaft und meist sehr treffsicherer betreibt Gottfried Korff die Exegese von Zeichen, Symbolen und Ritualen; er selbst leg Wert auf die rechte Geste im richtigen Augenblick und fühlt sich heimisch in er der komplizierten Grammatik der höheren Benimm-Schule. So schätzt er die angenehme Eigenschaft von Ritualen, die Sicherheit vermitteln, weil man stets weiß, was mit ihnen gemeint ist. Und er weiß nur zu genau, daß für unnötige Irritationen gesorgt ist, wenn sie im falschen Augenblick abgerufen werden. Vielleicht wird ihm eben aus diesem Grund das gereichte Gebinde nicht so recht schmecken wollen: Das Genre der Festschrift hat seine Zeit als einer der „rites des passage“ recht eigentlich in jenem Augenblick, da ein Lehrer und Gelehrter von der offiziellen universitären Bühne abtritt – Gottfried Korff aber ist mittenmang im Geschehen, zählt gerade 50 Lenze, und wird, so kann mit ziemlicher Sicherheit prognostiziert werden, geraume Zeit noch lustvoll anecken mit seinen Denkanstößen und etliche Diskussionen im Fach ankurbeln.
1992. – 183 S. : Ill.
ISBN: 3-925340-75-0
Preis: vergriffen