Der Komponist Conradin Kreutzer (1780-1849), hauptsächlich bekannt durch seine Erfolgsoper „Das Nachtlager in Granada“, war gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine der Symbolfiguren der deutschen Sängerbewegung. In seiner Geburtsstadt Meßkirch entfaltete sich seit der Errichtung eines Denkmals 1883 eine bis in die Gegenwart anhaltende Kultur des Kreutzer-Gedenkens, die in dem Komponisten ein Instrument lokaler Selbstdarstellung sah. Armin Heim untersucht die Intentionen der Denkmalsetzer und der nachfolgenden Verehrergemeinden über ein Jahrhundert hinweg. Hinter den Veränderungen des öffentlich propagierten Kreutzer-Bildes, das von den Initiatoren stets dem jeweils herrschenden Zeitgeist angeglichen wurde, ergeben sich dabei vielfältige Einblicke in das Milieu der Produzenten lokaler Identität.
2002. – 489 S. : Ill.
ISBN: 978-3-932512-20-9
Preis: 28,00 Euro
TVV-Mitglieder: 18,20 Euro