Das Tübinger „Institut für deutsche Volkskunde“ war das erste Volkskunde-Institut, das explizit mit nationalsozialistischer Ausrichtung gegründet wurde. Die vorliegende Studie vollzieht die Geschichte seiner Gründung und Einrichtung nach. Das Buch macht – anhand bislang unbekannter archivalischer Quellen und der heute noch im Institut vorhandenen Sachzeugnisse – den Alltag des Instituts greifbar. In diesem Rahmen wird auch den Lebensläufen der MitarbeiterInnen und Studierenden nachgegangen. Besonderes Gewicht wird dabei auf die Biographie von Gustav Bebermeyer gelegt, der nicht nur Gründungsdirektor des Instituts war, sondern auch Gleichschaltungskommissar der Tübinger Universität. Die Untersuchung diskutiert die Arbeit der Tübinger Wissenschaftler im Kontext regionaler und nationaler NS-Wissenschaftspolitik.