Untersuchungen

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Band 110
Schnittmengen und Scheidelinien
Juden und Christen in Oberschwaben

In der oberschwäbischen Stadt Buchau lebte im 19. und frühen 20. Jahrhundert eine der größten jüdischen Gemeinden Württembergs. In einer historischen Ethnographie rekonstruiert Andrea Hoffmann die lokale Beziehungsgeschichte von Juden, alteingesessenen Katholiken und neu hinzugekommenen Protestanten. Mit einem Blick für das aufschlussreiche Detail spürt sie den Verhältnissen und Verhaltensweisen auf wirtschaftlicher und politischer, auf konfessioneller […]

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Band 109
Kult und Krieg
Herz Jesu – Sacré Cœur – Christus Rex

Die Herz-Jesu-Verehrung besaß im Ersten Weltkrieg ein hohes Mobilisierungspotential. In Deutschland und in Frankreich fanden 1915 große Feiern statt, welche diesen transnationalen Kult mit nationalen Siegesvorstellungen verknüpften. Claudia Schlagers kulturhistorische Studie analysiert die Verbindungen zwischen Kriegserfahrung und Religion sowie den Wandel der Herz-Jesu-Verehrung zum Christkönigskult nach 1918. Mit ihrem Fokus auf den Todeserfahrungen des Ersten

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Band 108
Die hausgemachte Religion
Kommunikation und Identitätsarbeit in Hauskreisen

Mit der „hausgemachten Religion“ wird ein relativ junges Kulturmuster popularer protestantischer Frömmigkeit vorgestellt. Die Studie befasst sich mit Hauskreisen, in denen, gegenläufig zu einem allgemeinen Bedeutungsverlust kirchlicher Aktivitäten und zunehmender Individualisierung, eine neue Form religionsbezogener Gruppenbildung praktiziert wird: In der Besprechung tradierter Texte verständigen sich die Beteiligten über ihren gemeinsamen Glauben. Die Praxis dieser „Religion

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Band 107
I Tedeschi
Das Bild der Deutschen in italienischen Kriegserinnerungen

Das italienische Deutschenbild ist nachhaltig von der Erinnerung an die deutsche Besatzung 1943–1945 geprägt. Die vorliegende Studie befasst sich, auf Interviews mit Zeitzeugen und Archivmaterial gestützt, mit Ursprung und Entwicklung des Bildes von den deutschen Besatzern. Sie stellt dabei dem kollektiven das individuelle Gedächtnis gegenüber, wie es sich in den Erinnerungen ehemaliger Partisanen und KZ-Häftlinge

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Band 106
Mütter und Anti-Mütter
in den Märchen der Brüder Grimm

Im 19. Jahrhundert formte sich ein neues Ideal der Mutter-Kind-Beziehung. „Mutterpflichten“ und „Mutterinstinkte“ hatten Hochkonjunktur. Mütter und Anti-Mütter in den Märchen der Brüder Grimm“ beleuchtet die Rolle, welche diese Märchensammlung bei der Herausbildung und Ausbreitung des neuen Mutterbildes spielte. In einem detaillierten Vergleich von vier Auflagen der Kinder- und Hausmärchen verdeutlicht Peillex-Blaha, wie Wilhelm Grimms

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Band 105
Kasten 117
Aby Warburg und
der Aberglaube im Ersten Weltkrieg

Kasten 117 – das ist einer der aus dem Ersten Weltkrieg erhaltenen Karteikästen, in denen Aby Warburg (1866-1929) Funktionen und Formen des Kriegsaberglaubens dokumentiert hat. Warburgs Sicht auf den Aberglauben, seine Inventar- und Sammeltätigkeit in den Jahren 1914-1918, seine auf den „Großen Krieg“ bezogenen politischen und kulturellen Orientierungen, aber auch sein Zusammenbruch am Ende des

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Band 104
Lust an der Distanz
Die Kunst der Autoreise in der „Frankfurter Zeitung“

„Wir gleiten wie auf einem Regenbogen über das Land“ – in der Beschreibung einer Autofahrt um 1929 erscheint Distanzwahrung als neues Reisevergnügen: Die „Kunst der Autoreise“ ist ein Gegenentwurf zur Demokratisierung und Kommerzialisierung des Fremdenverkehrs. Zu den Agenturen, welche Nutzungs- und Deutungskonzepte für das noch junge Automobil entwerfen, gehört die zeitgenössische Presse. Die Autorin untersucht

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Band 103
Volksfreunde
Historische Varianten sozialen Engagements

Mehr als nur Empathie, auch Sympathie prägte weithin die Beziehung der volkskundlichen Kulturwissenschaft zu den sozialen Unterschichten. Dies war der Ausgangspunkt eines Symposions, das sich der vielfältigen Problematik bürgerlicher und intellektueller „Volksfreundschaft“ mithilfe einer Modellsammlung näherte. Sie enthält den fürsorglichen Mafioso ebenso wie den autoritären Arbeiterführer, den Kunsterzieher wie den Armenpriester; sie umfasst karikative und

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Band 102
Käthes neue Kleider
Gentrifizierung am Berliner Kollwitzplatz in lebensweltlicher Perspektive

Käthe hat neue Kleider. In Berlin-Prenzlauer Berg ist das Quartier um den Kollwitzplatz tiefgreifend umgestaltet worden – nicht nur architektonisch, auch sozio-kulturell. Wo „Behutsame Stadterneuerung“ erklärtes Ziel war, hat eine Gentrifizierung stattgefunden, die von einer investorenfreundlichen Sanierungspolitik beflügelt wurde. Die These von der „Politischen Gentrifizierung“ wird getragen von der Analyse politischer Entscheidungen und deren Auswirkungen

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Band 101
Rosenkranz und Kriegsvisionen
Marienerscheinungskulte im 20. Jahrhundert

Der Marienkult erlebte in den ersten Jahren des Kalten Kriegs einen deutlichen Aufschwung, sowohl im katholischen Dogma als auch in der Laienfrömmigkeit. Integraler Bestandteil dieser Konjunktur war der Glaube an die Marienerscheinungen von Fatima/Portugal von 1917. Die Einführung des kirchlich anerkannten Kultes in Deutschland stand in einem spannungsgeladenen Verhältnis zu einer Reihe von kirchlich abgelehnten

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