Wohnungsbau für sozial schwächere Gruppen ist erst seit den 20er Jahren unseres Jahrhunderts als kommunale Aufgabe akzeptiert. Ein Pionier auf diesem Gebiet war über Württemberg hinaus die Stadt Ulm, die zwischen 1894 und 1914 große Anstrengungen zur Verbessserung der städtischen Wohnverhältnisse unternahm. Getragen war das Ulmer Unternehmen von der politischen Zielvorstellung der sozialen Integration, der „Hebung“ der Arbeiterschaft. Rueß zeigt, welche sozialpolitischen Prämissen und welche örtlichen Besonderheiten diesem ungewöhnlichen Engagement ihren Stempel aufdrückten. Und er untersucht die Siedlungs- und Hausarchitektur, das familiäre Zusammenleben, die nachbarschaftlichen Beziehungen, den Siedlungsalltag. Damit ist ein Vergleich der sozialplanerischen Ideen mit der Wohnwirklichkeit möglich, der vielfältige Divergenzen zeigt.
1989. – 234 S. : Ill., graph. Darst., Kt. – Zugl.: Tübingen, Univ., Diss., 1986
ISBN: 978-3-925340-55-0
Preis: 16,50 Euro
TVV-Mitglieder: 10,73 Euro