Zu Anfang des 19. Jahrhunderts ging die pietistische Jerusalemsehnsucht in eine Auswanderungsbewegung gen Osten über. Um 1817 suchten Tausende von frommen Württembergern einen einstweiligen Aufenthaltsort im Kaukasus.
Man träumte von einem Leben in religiöser Freiheit und materiellem Wohlstand. Doch für die meisten Auswanderer endeten die Hoffnungen in einer Katastrophe. Besser ging es denjenigen, die ihr Jerusalem im eigenen Land, in dem 1819 vom König privilegierten Korntal aufbauten.
Fölls mentalitätsgeschichtliche Studie geht die Wege und Umwege des damaligen pietistischen Aufbruchs mit und verfolgt seine Nachgeschichte bis in die Gegenwart.