Der volkstümliche Schlager steht zweifellos im Fokus der Kritik: Seit Adorno wird an ihm und seinen Fans gern die Manipulationsabsicht der Kulturindustrie beschrieben. Nicht selten werden seine Anhänger als Abhängige charakterisiert, die sich durch einfache Harmonien und trostspendende Melodien Halt verschaffen wollen in unsicheren Zeiten. Der Autor ergänzt dieses Bild um neue Facetten. Die in Fanclubs organisierten Anhänger werden dabei als Swinger beschrieben, die nach den Mustern des aktiven Konsums taktisch an das Produkt „Volkstümlicher Schlager” herangehen. Und das heißt: Sie bauen diese Musik als Teilstück in ihr Biographiepuzzle ein. Für sie sind die Konzerte lediglich Mittel zum Zweck der actionorientierten Freizeitgestaltung. Die Bindung an eine bestimmte Musikgruppe kann deshalb jederzeit widerrufen werden.
1999. – 170 S. : Ill.
ISBN: 978-3-932512-04-9
Preis: 12,50 Euro
TVV-Mitglieder: 8,13 Euro